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Rückschau Jahrestagung der Zukunftszentren
Die Wirksamkeit des ESF Plus-Programms ganz unmittelbar – der Berliner Beitrag auf der Jahrestagung der Zukunftszentren präsentierte digitale Lösungen aus der Praxis.
Unter dem Titel „Fit für den Wandel: Mit digitalen und KI-Anwendungen dem Fachkräftemangel begegnen“ bereitete die Jahrestagung des Bundesprogramms der Zukunftszentren am 7.12.2023 einem der dringendsten Themen, das Europa im Zuge der Transformation der Arbeitswelt bewegt, eine Bühne.
Das ESF Plus-Programm „Zukunftszentren – Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen und Beschäftigten bei der (Weiter-)Entwicklung und Umsetzung innovativer Gestaltungansätze zur Bewältigung der digitalen Transformation“ (kurz: „Zukunftszentren“) wird durch Unterstützung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales und der Landes-Kofinanzierung durch die Senatsverwaltung Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung ermöglicht.
Den Auftakt für die Veranstaltung machte Bundesminister Hubertus Heil. Er sprach in seinem Grußwort über die Chancen von KI und konstatierte: „Deutschland braucht in vielerlei Hinsicht ein Update.“ So sei Bildung immer noch der Schlüssel zu einem erfolgreichen beruflichen Werdegang. Wir bräuchten Weiterbildung, weil der Arbeitsmarkt sich so rasant verändere. Gerade in Zeiten von Krisen und Umbrüchen müssten sich Unternehmen der Frage stellen, wie sie auch in Zukunft erfolgreich bleiben können. Hubertus Heil sieht die KI hier als wichtigen Faktor, der jedoch „vernünftig“ in bestehende Prozesse integriert werden müsse.
Der Minister nutzte seine Redezeit auch für einen Appell: „Wir sollten uns in unserer Unterschiedlichkeit aushalten und respektieren!“ Unter starkem Applaus und der Minister machte Platz für die Beiträge aus der Beratungspraxis der Zukunftszentren.
Das Zukunftszentrum Berlin war mit einem Beratungsfall im Tagesprogramm der Tagung vertreten. Torsten Matusch vom Cleanteam Berlin, einem Textilpflegeunternehmen, brachte seine Erfahrungen gemeinsam mit Corina Scholz vom Zukunftszentrum in die lebhafte Diskussion auf dem Podium ein.
Wiebke Reyels, Mitglied der Leitungsrunde des Zukunftszentrums Berlin, betont: „In unseren Veranstaltungen machen wir immer wieder die Beobachtung, dass vor allem Praxisbeispiele die größte Wirkung bei unseren Gästen entfalten: Echte Erfahrungen, ungewöhnliche Erkenntnisse und die positive Energie erfolgreicher Lernschritte anderer beflügeln ungemein. Umso wertvoller ist es, dass Herr Torsten Matusch vom Cleanteam Berlin bei der Jahrestagung der Zukunftszentren über die Herausforderungen seiner Arbeit gesprochen hat und das Publikum an den Entwicklungen in seinem Unternehmen teilhaben ließ. Denn wir sind der Meinung, dass ein Austausch zwischen Politik und Wirtschaft – authentisch, direkt und unverfälscht – für den Erfolg des ESF Plus Programms besonders relevant ist.“
Was das Zukunftszentrum bei Cleanteam Berlin bewirkt
Cleanteam Berlin ist ein mittelständiges Unternehmen mit derzeit 50 Mitarbeiter*innen aus dem Berliner Bezirk Pankow, das unter Fachkräftemangel leidet. Es beschäftigt sich aktiv mit der Fachkräftesicherung und sucht konkret nach Möglichkeiten, um das eigene Personal schnell und effektiv in den geforderten Bereichen anzulernen. In dem KMU ist das Zukunftszentrum Berlin mit zwei Modulen aktiv: der Verbundpartner, die Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW) gGmbH, begleitet das Unternehmen mit einem Modul zum „E-Learning“ und das Team des Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) gGmbH mit einem Beratungs- und Qualifizierungsansatz zum Thema „Datenstrategie“. Insgesamt setzen drei Verbundpartnern das Zukunftszentrum Berlin um: Das f-bb, die FAW und Arbeit und Leben e.V. (AuL).
Torsten Matusch beschreibt die Lage in seinem Betrieb so: „Neben der grundsätzlichen Aufgabe, dass die Politik die Beschäftigung in den unteren Lohnbereichen deutlich attraktiver machen muss, stehen wir seit langem vor folgenden Herausforderungen: Fachkräfte und Azubis sind branchenweit Mangelware und Quereinsteiger einzuarbeiten wird aufgrund sprachlicher Barrieren zunehmend schwerer. Wichtige Anlernprozesse stellen für die Produktionsmitarbeiterinnen eine zusätzliche Belastung dar und die Einarbeitungsphase wird unnötig verlängert, da Wissen nicht immer bedarfsgerecht zur Verfügung steht.“
Durch das E-Learning-Tool an den Arbeitsplätzen im Betrieb gelingt eine schnelle und eigenständige Einarbeitung der Mitarbeiter*innen. Dabei steht neben der Effizienz auch der Lernspaß im Vordergrund, weshalb spielerische Lernkontrollen im E-Learning-Tool geplant sind. Vermeidung von Fehlern, Präzision und Sprachunterstützung am Arbeitsplatz ergänzen das Qualitätsmerkmal.
Herr Matusch erklärt, das E-Learning-Tool helfe allen Beschäftigten Wissen zu erlernen und im Bedarfsfall aufzufrischen. Gerade kleinere Details, die im Laufe der Zeit gern vergessen werden, stünden so jederzeit zur Verfügung.
Im Anschluss an das Podiumsgespräch konnten Interessierte am Stand des Zukunftszentrums einen Blick auf das E-Learning Tool erhaschen und sich mit Herr Matusch und unserem Team austauschen.
Sie möchten mehr über das Cleanteam erfahren? Hier geht es zum Interview mit Torsten Matusch.
Haben Sie Themen oder Anliegen, die „ein Update“ benötigen?
Das Zukunftszentrum Berlin begleitet Betriebe bei der Gestaltung von Arbeitsprozessen, die sich im Zuge der Digitalisierung verändern. Die Berater*innen unterstützen bei der Entwicklung einer Organisationskultur, mit der Unternehmen zukunftsfähig bleiben.
Kontaktieren Sie uns gern! Alle Angebote sind Förderung kostenfrei.
Ein paar Eindrücke der ersten Jahrestagung der Zukunftszentren (ZAA)