Das Zukunftszentrum Berlin berichtet von seiner Arbeit mit Unternehmen im Wandel und teilt zentrale Erkenntnisse aus der Praxis: Warum echte Veränderung selten mit allen beginnt, wie Vertrauen vor dem Umbau entsteht und weshalb Intuition im Change-Prozess oft mehr zählt als der perfekte Plan. Ein Plädoyer für mutige Transformation und eine Einladung, aktiv mitzuwirken.

Vertrauen, Intuition und die Kunst, den Dialog zu öffnen: Erkenntnisse aus der Beratungspraxis des Zukunftszentrum Berlin

Change-Prozesse in Unternehmen sind keine reibungslosen Vorwärtsbewegungen. Sie gleichen eher einem Tanz zwischen Begeisterung und Skepsis, zwischen Neugier und Zurückhaltung.

1. Engagierte und zurückhaltende Kolleg*innen und die Bedeutung beider Gruppen

Wegbereiter*innen zeigen Energie, bringen Ideen ein, wollen ausprobieren. Zurückhaltende Stimmen wirken zögerlich, oft aus Unsicherheit, nicht aus Desinteresse. Beide Gruppen brauchen Aufmerksamkeit, die einen als Treiber, die anderen als Indikatoren. Denn wer sich zurückzieht, sendet wichtige Signale. Wer gestalten will, braucht Gehör, Vertrauen und das Gefühl, dass die eigene Stimme zählt.

2. Vertrauen vor Veränderung

Große Veränderungen, neue Führungsstile, Umstrukturierungen, der Einsatz von KI – verlangen vor allem eins: Vertrauen. Und dieses entsteht nicht auf Knopfdruck Es sind eher die kleinen Erfolge und die Lösung von alltäglichen Problemen, die Vertrauen schaffen. Beispielsweise: Sind die Kolleg*innen überlastet? Kann man etwas tun, damit auch Zeit da ist für Veränderung? Können Räume für Gespräche geöffnet werden?

3. Emotionale Frühwarnsysteme und der Mut zum Hinsehen

Woran erkennt man, dass eine Veränderung zu scheitern droht? Oft sind es keine großen Aufschreie, sondern kleine Anzeichen: schwindende Beteiligung, zynische oder sarkastische Kommentare, fehlende Energie im Raum. Wer achtsam beobachtet, erkennt früh, wo sich Widerstand aufbaut und kann darauf eingehen? Coaching in Change-Prozessen heißt vor allem: Hinhören, statt nur durchziehen.

4. Intuition statt Planbarkeit

In einer VUCA-Welt (volatil, unsicher, komplex, ambivalent) verliert die Idee von vollständig durchgeplanten Change-Projekten an Wirkung. Transformation bedeutet: gemeinsam mit dem Team navigieren. Manchmal führen geplante Schritte ins Leere, weil der Schmerzpunkt woanders liegt. Coaching braucht dann Sensibilität, Flexibilität und Mut zur Kurskorrektur.

5. Muster erkennen und mutig durchbrechen

Strukturen geben Sicherheit, aber sie sollten nicht als absolut betrachtet werden. In Veränderungssituationen können sie zum Hemmschuh werden. Gerade bei Innovation, etwa bei der Implementierung von KI oder Nachhaltigkeitszielen, braucht es Räume, in denen Teams experimentieren dürfen, ohne sofort Ergebnisse liefern zu müssen. Transformation heißt: Muster erkennen und loslassen, wo sie nicht mehr dienen.

Vom Innovationstheater[1] zur echten Beteiligung: Kommen Sie ins Tun!

Veränderung gelingt nicht, indem wir sie nur erklären. Sie gelingt, wenn Menschen spüren, dass ihre Themen zählen. Wenn sie erleben, dass sie mitgestalten können – im Kleinen wie im Großen. Und wenn wir nicht in die Falle tappen, fertige Lösungen überzustülpen, sondern Räume öffnen, in denen Teams ihre eigenen Antworten finden dürfen.

Sie wollen wissen, wie genau das gelingt? Wie echte Beteiligung aussieht, wie Vertrauen aufgebaut wird und wie man mit Mut und Intuition Wandel gestaltet? Dann kommen Sie zu unserem Event „Digitale Dynamik: Die Berliner Wirtschaft geht auf Zukunftskurs“ und bringen Sie Ihre Fragen und Ideen mit!


[1] Technologie- und Innovationsforscherin am Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation Prof. Katharina Hölzle spricht in diesem Kontext von „Innovationstheater“ also von Maßnahmen, die Innovation nur vortäuschen. Diese wirken oft beeindruckend wie ein Theaterstück – doch sobald der Vorhang fällt, bleibt alles beim Alten.

Der Blogbeitrag wurde von unseren Beraterinnen Lisa Vazansky, Francesca Hermani und Maria Kraus verfasst.

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